Tutorial: Sockis – Sockenaffen nähen

Kennt ihr Sockenaffen? – Ich habe sie irgendwann einmal entdeckt, wahrscheinlich durch Paul Frank vor über 20 Jahren – sein Hauptcharakter ist ja ein Affe namens Julius, den es auch mal als Sockenaffen gab.

Auf jeden Fall war es große Liebe, und seitdem habe ich schon ganze Affenbanden in die Welt gesetzt und an alle Freunde verschenkt. Kuscheltiere nähen macht einfach gute Laune, und an diesen Kerlchen haben einfach alle Spaß, Kinder sowie Erwachsene.

Je nach Sockengröße fällt später auch der Affe aus. So entstand hier aus den Größen 24, 36 und 41 eine richtige Familie.

Das Erstaunliche ist, daß man sie aus 1 PAAR SOCKEN machen kann!!! Und auch komplett per Hand nähen – was ich bis zur neuen Maschine vor ein paar Jahren auch immer gemacht habe. Ist also auch ein gutes Mitnahme-Projekt für unterwegs.

Ich zeig euch hier einmal, wie ich selbst sie nähe – ich denke, gerade jetzt im Corona-Lockdown macht so ein Projekt besonders viel Spaß.
Ihr könnt sie auch sehr gut mit den Kindern zusammen machen. Es ist keine Perfektion gefragt (sollte sie ja eigentlich nie ;)) – irgendwie haben alle Äffchen ihren Charme und sind sehr liebenswert! ♥

Haupt-Material: 2 Socken.

1. Ihr braucht also 2 Socken – es muss kein Paar sein. Natürlich kann man auch 2 unterschiedliche kombinieren und so fantastisch Einzelsocken verwerten, die evtl sonst nicht mehr getragen werden (wir sind ja Einzelsocken-Mix-Träger).

Socki-Körperteile aus 2 Socken.

2. Die Socke, die der Körper wird (links), wird so gelegt, daß die Ferse flach liegt. Darunter werden nun 2 Beine abgenäht – wenn man mit der Maschine näht, mit dem 3-fachen. elastischen Geradstich. In der Mitte bleibt genug Lücke für 2 Nahtzugaben, genäht wird mit einem Abstand zur Ferse… beim einschneiden wird später noch ein Stückchen höher geschnitten, damit man die Öffnung gut befüllen kann.

Socke 2 wird der Rest der Körperteile.
Der Schaft wird genauso wie die Beine genäht und zu 2 Armen.
Der Fuß der 2. Socke wird in den natürlichen „Bruch“ gelegt und nun einmal ein langer Schwanz und 2 runde Ohren abgenäht. Ich schneide erst später auseinander, dann verrutscht beim Nähen erstmal nichts.
Die Ferse ist später das Maul.

3. Danach werden alle Teile auseinander geschnitten und gewendet. Jetzt erkennt man schon, wie der Affe einmal aussehen wird.

4. Nun ist Handarbeit angesagt: erst einmal werden alle Teile mit Füllwatte gestopft. Das Maul mache ich erst, wenn ich es annähe, weil die Füllwatte ja nicht so einfach in der Ferse bleibt.

5. Nun wird der Körper geschlossen. Hier gibt es 2 Varianten: beim blauen Affen links habe ich die Öffnung von vorne nach hinten geschlossen. Das macht dann aber – je nachdem, wie weit man eingeschnitten hat, einen manchmal sichtbaren „Schlitz“, den bestimmt nicht alle mögen. 😉
In diesen habe ich bei einem Affen aber auch mal einen winzigen Penis eingenäht – meine Schwester hat so einen sichtbar männlichen Gesellen bekommen. ;DDD
Variante Rechts: passt besonders gut, wenn man die Bein-Nähte gar nicht so hoch genäht hat, sondern noch Platz bis zur Ferse, die ja den Po formt. Dann kann man von rechts nach links zunähen.

Generell gilt: Das ist ein Spaßprojekt. Wir nähen hauptsächlich per Hand. Also einfach loslegen und freuen. Hier geht es nicht um unsichtbare Nähte! 😉

6. Das Maul – die ehemalige Ferse der 2. Socke – wird nun erst einmal zusammen gerafft, damit die Watte auch drin bleibt. Hierzu einmal rundum mit einem Faden und einem einfachen Vorstich den Faden rundum am Rand ein- und wieder ausstechen und dann die Ferse zu einem Ballen zusammenziehen. Diesen dann mit Watte füllen, vorsichtig an den Körper stecken und rundum annähen.

7. Nun kommen beide Ohren dran. Hier werden die Ränder nach innen gefaltet und zusammen gesteckt. Dann nähe ich erst entlang einer Seite fest – im Bild rechts ist das Ohr entlang der vorderen Seite schon angenäht, danach kommt die hintere Seite dran. So verdeckt man auf jeden Fall dieNaht des Ohrs, außerdem ist doppelt einfach fester – dann können auch mal Kinderhände dran ziehen. 😉
Zur Lage: hier habe ich beide Ohren sehr weit oben an der Fußspitze angenäht. Im Titelbild/ ersten Bild hat der rot-orange Affe die Ohren weiter unten sitzen, das hat so einen mehr Segelohren-ähnlichen Look.

Nun kann man den Affen schon gut erkennen:

Und jetzt geht eigentlich alles ganz schnell:

8. Jetzt kommen beide Arme dran. Das Prinzip ist wie bei den Ohren, nur habe ich hier (Bild links) die Arme vorher schon mit ein paar Stichen zusammen genäht, um sie dann wie die Ohren beidseitig an die Seiten des Körpers zu nähen. Dabei habe ich die Nahtlinie nach unten gelegt, so daß man sie nicht sieht.

9. Jetzt noch der Schwanz – ich näh ihn immer auf die Fersenmitte, dort wo die Nähte sind. Wieder beidseitig bzw einmal rundherum. Und dann ist der Affe auch schon fertig, es fehlt nur noch das Gesicht.

10. Finale: euer „Socki“, wie ich die Sockentiere immer nenne, braucht nur noch ein Gesicht. Hier sind natürlich der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Man kann nur Stickgarn verwenden oder zB Knöpfe aufnähen.
Wie immer gilt natürlich: falls kleine Kinder die Affen in die Hände bekommen könnten – oder es eben ein Geschenk für ein kleineres Kind sein soll: Hände weg von Knöpfen und alles extra-sicher vernähen und verknoten!!!

Fertig!
Jetzt dürft ihr euch freuen und euren neuen Freund ausführlich knuddeln!

Natürlich klar: Unterschiedliche Socken-Größen und auch Schaft-Längen zaubern unterschiedlich große Sockis…. Babysocken machen kleine Hand-große Äffchen, Männersocken richtig lange Affen mit Schlenkerarmen.
Diese hier sind dogar alle ganz „brav“ aus Sockenpaaren – mixt euch durch! Das Verwenden von Einzelsocken hat ganz tolle Effekte!

Affen-Familie!

Und jetzt ran an die Socken! Ich wünsche viel Spaß beim Nähen, Knuddeln, Spielen, Verschenken und Freuen!!!

Liebe Grüße,
Eure Andrea ★

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Material:
2 Socken, gerne ausgemusterte und verschiedene.
Füllwatte, waschbar.
Nadel und Faden.
Stickgarn und ggf Knöpfe.

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